Schulleiterin Petra Storandt war begeistert. Zweimal spielten Jacob Steinberg als Erzähler und Sascha Werchau am Cello die Geschichte „Vom König, der das Glück suchte“ und schafften es beide Male, ihre jungen Zuhörer über eine Schulstunde hinweg in ihren Bann zu ziehen. Mit Gedichten. „Das war Unterricht in ganz besonderer Form“, fand die Schulleiterin, „es war ein Gewinn“.

Das Stück aus der Feder des Erzählers handelt von einem traurigen König, dem im Traum „Das Bück vom Glück“ und eine dazugehörige Fee begegnen. Schnell wird deutlich, dass der Monarch auf seinem Weg zum Glück viel lernen muss. Das Alphabet kann er nicht und Wörter können kompliziert sein. Wenn der Wecker dazu da ist, dass er weckt und der Stecker steckt, warum platzt der Platz nicht? Und warum ist der Fehler keiner mehr, wenn der fehlt?

Da ist es einfacher, in die Wolken zu schauen und in ihnen Bilder zu finden. Der König lernt die Wolken lesen, seine Fantasie erwacht, der Erzähler beginnt zu schweben und rezitiert Josef Guggenmos` „Wäre die Wolke ein Kissen“ – und die Schüler erleben, wie lebendig die Sache mit den Gedichten sein kann. „Der Schnupfen“ (Christian Morgenstern) könnte eine Folge des Fliegens über den Wolken sein und war den Schülern zumindest von seinen Auswirkungen her bekannt.

Sie errieten auch schnell, was der kleine König weiter kennenlernt. Den Schatten und die Flucht vor dem heraufziehenden Unwetter und den Regenbogen, nachdem die Wolkendecke aufreißt. Der König lernt sehen, hören, riechen und je mehr Sinne er begreift desto toller und bunter wird sei n Leben. Sascha Werchau lässt sein Cello dazu singen und wimmern und jauchzen und bei Jacob Steinberg reimt sich alles. Mit gewitztem Spiel unterstreicht er seine Worte. Seine jungen Zuschauer verwandelt er selbst zu Dichtern, weil der „Wernshausener Tintenfraß“ Buchstaben aus einem Gedicht getilgt hat. Sie bewältigen die Aufgabe problemlos. Mit „Irgendwann“ von Gerhard Schöne und dem Versprechen des Königs, er wolle niemals wieder leben, ohne sich den Büchern zu ergeben, verabschiedet sich das Duo von seinem immer noch aufmerksamem Publikum.

Die beiden Künstler gehören zum Verein „MusenKinder“ mit Sitz in Dresden. Zweck des Vereins ist laut Satzung „die Förderung von Kunst und Kultur. Speziell Kinder und Jugendliche sollen als Publikum gewonnen und für eine dauerhafte Auseinandersetzung mit den Künsten begeistert werden.“ In Wernshausen sah es so aus, als ob das klappen kann.