Der Verein Musenkinder gründet sich trotz Krise und will jetzt den Nachwuchs an die Kunst heranführen

Länger konnte und wollte Matthias Strauch nicht warten. Eben gründete der Musiker mit anderen Dresdner Künstlern, Kulturmanagern sowie Kunstbegeisterten aus mehreren deutschen Städten den Verein “Musenkinder”, jetzt läuft die erste Bühnenproduktion an. “Wir werden uns für Kunst- und Kulturvermittlung engagieren, speziell Kinder und Jugendliche aus sogenannten bildungsfernen Schichten mit konkreten Projekten ansprechen”, erklärt Strauch. “Die Zeit dafür ist überreif; auch ohne die aktuelle Krise hätten wir sicher unser Unternehmen gestartet.”

Doch nun bekäme das Ganze zusätzliches Gewicht. Strauch: “Es ist doch enorm wichtig, dieser gefühlten Ohnmacht angesichts der Finanz-Misere mit etwas Positivem entgegenzutreten.” Strauch, 1976 in Schwerin geboren, studierte in Dresden Saxofon, tourte mit verschiedenen Ensembles durch die halbe Welt und nimmt sich jetzt nebenher Zeit, um fürs erste Stück der “Musenkinder” zu komponieren. “Es wird ein Theaterstück mit Musik für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren – der Arbeitstitel ist `Von Göttern und Halbgöttern`”, sagt er. “Den Text dazu verfasst der in Berlin lebende Autor Jacob Steinberg, auch ein Mitglied des Vereins.” Inhaltlich werde man sich mit Motiven der griechischen Mythologie befassen. Die Geschichten reichten von der Erfindung diverser Musikinstrumente durch die Götter bis hin zu musikalischen Wettbewerben auf dem Olymp. “Die jungen Zuschauer sollen aktiv ins Geschehen einbezogen werden”, kündigt Matthias Strauch an. “So wollen wir zudem Interesse am lustvollen Umgang mit Sprache, Musik, Theaterspiel und dem Erlernen eines Instrumentes wecken.” Uraufführung soll im September auf der Bühne des Projekttheaters sein. Ganze Schulklassen wünscht sich Strauch im Publikum, aber auch in Kinderheimen und –Tagesstätten soll für das Projekt geworben werden. “Beschäftigen sich Kinder früh mit Kunst und Kultur trägt das nicht nur wesentlich zu ihrer Bildung bei, sondern hilft auch bei der Entwicklung sozialer Kompetenzen”, so Strauch. Neben den Vereinsmitgliedern engagieren sich vor allem freischaffende Künstler für die “Musenkinder”. Weil die Eintrittspreise bei den Aufführungen sehr niedrig sein sollen, suchen Strauch und Co. noch Sponsoren. Doch eines ist sicher: Die Finanzkrise kann weder Strauchs Elan bremsen noch sein Projekt gefährden.